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Corona verstärkt die Ausbeutung von Kindern
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Weltweite Befragungarbeitender Kinder: Hunger ist die größte Angst

Kinderarbeit in Guatemala
(Quelle: Kindernothilfe)
Kinderarbeit in Guatemala
(Quelle: Kindernothilfe)

(Luxembourg, 11.06.2020) Die weltweite COVID-19-Pandemie hat Kinderarbeiter und ihre Familien hart getroffen, das zeigt eine Befragung der betroffenen Mädchen und Jungen. Erste Ergebnisse der Studie legen dar, dass sich die Situation der Ärmsten unserer Welt radikal verschärft. Viele Familien sind wegen der Ausgangsbeschränkungen nicht mehr in der Lage, ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. COVID-19 hat die Ernährungssituation dramatisch verschlechtert. Es droht aber nicht nur eine Hungerkatastrophe.

"Ich mache mir Sorgen, dass ich wegen des Nahrungsmangels an Corona erkranke und verhungere", fasst ein 15-jähriges Mädchen aus Kenia ihre Gefühlswelt zusammen. Ein Junge aus Indonesien, der vom Müllsammeln lebt, kann seine Familie nicht mehr unterstützen. Ohne Arbeit esse die Familie einfach das, was verfügbar sei, oder müsse ganz ohne Essen auskommen, bringt er zu Protokoll. Die Folgen der Corona-Pandemie sind für arbeitende Kinder, die ihre Familien finanziell unterstützen müssen, verheerend. Dabei ist der drohende Hunger nur eine von vielen negativen Folgen. Die Krise zeigt wie ein Brennglas die Probleme von arbeitenden Kindern weltweit auf. Fehlender Zugang zu Bildung, psychische Belastungen und Gewalt verwehren den Mädchen und Jungen eine Chance auf eine bessere Zukunft.

Für die Betroffenen wird es immer schwieriger, den Teufelskreis der Armut zu durchbrechen. Viele mühsam errungene Fortschritte auf dem Weg zur Reduzierung von Armut drohen zu verpuffen und treiben nun Millionen von Kindern und ihre Familien in ausbeuterische Verhältnisse.

Die Bilanz zum diesjährigen Welttag gegen ausbeuterische Kinderarbeit ist ernüchternd: Laut Schätzungen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) arbeiten derzeit 152 Millionen Kinder weltweit, rund 73 Millionen sogar unter besonders schweren, ausbeuterischen und gesundheitsgefährdenden Bedingungen. Die Weltgemeinschaft hat sich zum Ziel gesetzt bis 2025 die schlimmsten Formen von Kinderarbeit zu beenden. Doch nun hat die weltweite Corona-Pandemie arbeitende Kinder und ihre Familien besonders hart getroffen und so die Zielerreichung in weite Ferne gerückt.

Die COVID-19-Pandemie hat das Leben und das soziale Miteinander aller Menschen weltweit umfassend verändert. Arbeitende Kinder gehören zu den am stärksten Betroffenen der durch die Pandemie ausgelösten globalen sozio-ökonomischen Krise. Bislang ist sehr wenig über die Auswirkungen von COVID-19 auf das Leben arbeitender Kinder bekannt. Um diese Lücke zu schließen, hat die Kindernothilfe 46 arbeitende Kinder im Alter von 7 bis 17 Jahren in sechs Ländern in Afrika, Asien und Lateinamerika zu ihrer Situation befragt.

Das Preprint der Studie ist hier verfügbar. Die vollständige Studie wird im Herbst 2020 veröffentlicht.


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Kontakt

Kristine Weyland Kindernothilfe Luxembourg (Quelle: Kindernothilfe)

Kristine Weyland

Kommunikation & Marketing

+352 2704-8777

kristine.weyland@kindernothilfe.lu